Fuhrpark

Handdruckspritze

Einzug der restaurierten Feuerwehrkutsche

Im Jahr 1883 bestellte die Gemeinde Petersberg bei der Firma Justus Christian Braun in Nürnberg, ein Unternehmen im Bereich Eisengießerei und Bau von Feuerlöschmaschinen, eine vierrädrige Saug- und Druckspritze. Nach ihrer Fertigstellung wurde diese der Gemeinde übergeben und in den Dienst der damaligen Pflichtfeuerwehr gestellt. Bereits 2 Jahre später übernahm die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr diese „Löschmaschine“ und musste sie, leider viel zu oft, bis zum Ende des 2. Weltkrieges einsetzen. Obwohl die Gemeinde bereits 1939 eine Motorspritze erwarb, konnte man trotzdem auf die Dienste dieses „Arbeitstieres“ nicht verzichten. Im Krieg waren Treibstoff und Ersatzteile sehr knapp und die Motorspitze nicht immer einsatzbereit. Deshalb war auch noch in dieser Zeit ein treibstoffunabhängiges Löschgerät (sieht man von der Muskelkraft der Feuerwehrleute und der Zugpferde einmal ab), ein überaus wichtiges Einsatzgerät.
 
Nach Kriegsende stellte man die Spritze in einem Nebenraum der Mariengrotte unterhalb der Liobakirche ab und „vergaß“ sie. Gott sei Dank, denn die meisten Gemeinden verkauften ähnliche Spritzen für wenig Geld den Eisensammlern.
 
Die Gemeinde Petersberg kann sehr stolz auf darauf sein, ein solches Schmuckstück zu besitzen.
 
In den Jahren 1984/85 wurde die erste Restaurierung durch die Jugendfeuerwehr Petersberg durchgeführt. Zuerst musste eine umfangreiche Entrostung erfolgen, danach bekam die Spritze einen neuen Anstrich. Zum 100 jährigen Jubiläum der FF Petersberg wurde sie der Öffentlichkeit vorgestellt, war Teil einer Schauübung und wurde bei dem großen Festzug mitgeführt.
Nach den Feierlichkeiten galt es eine passende Unterstellmöglichkeit zu suchen und mit Unterstützung des Nachbarn Toni Herr und des passiven Mitgliedes Willi König, konnte ein „Zwischenlager“ von 26 Jahren Dauer gefunden werden.
 
Die Alters- und Ehrenabteilung unter dem Vorsitz von Gerhard Staubach, begann im Jahr 2011 ein zweites Mal eine umfangreiche Restaurierung um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. Es gab keine Unterlagen und die vorhandenen Fotos waren in schwarzweiß. Das Feuerwehrmuseum in Fulda wurde besucht, das Archiv durchstöbert und Bilder gesichtet. Leider ohne Erfolg. Der Tipp des Museums, dass in Altengronau eine Spritze des gleichen Typ´s vorhanden sei, erwies sich aber als Volltreffer. Die Reisetasche wurde mit Verpflegung und Fotoapparat gepackt und es fand ein Besuch der dortigen Feuerwehr statt. Wieder Zuhause und nun mit umfangreichen Fotomaterial ausgestattet, starteten die Arbeiten. Die Spritze wurde komplett zerlegt und in mehreren Monaten langer Arbeit entrostet. Der Wasserkasten wurde erneuert, die Dichtungen ausgewechselt und das Pumpwerk funktionstüchtig wieder hergestellt. Die Bilder aus Altengronau zeigten die Originalfarben und der Anstrich konnte erfolgen.
 
Im Rahmen der Einweihung des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF20/16 immer Sommer diesen Jahres wurde die mechanische Feuerspritze ein zweites Mal geweiht und hat nun, mit Hilfe des Technischen Hilfswerkes Hünfeld, einen außergewöhnlichen und dauerhaften Platz im Treppenhaus des umgebauten Feuerwehrhauses gefunden.
 
Allen Helfern und speziell dem Team um Gerhard Staubach sei auf diesem Wege ein ganz besonderes Dankeschön ausgesprochen.
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